
Frühlingserwachen
Natur
© Reinhard Sichert
„Welch Zauberkraft birgt die Natur!“
Sag voller Ehrfurcht ich und Staunen
Denn ihrer Wirkung tiefe Spur
Sind wahre Wunder, irre Launen.
Natur prägt hier in unsern Breiten
Wo Vielfalt noch ihr Credo ist
Das Jahr mit seinen Jahreszeiten
Die andernorts man oft vermisst.
Wann immer neu ein Jahr beginnt
Durchlebt sie ihre Winterzeit
Mit Zauberwerken, welche sind
Des einen Freud, des andern Leid.
Wenn Pulverschnee vom Himmel fällt
Und sanft bedeckt Haus, Flur und Baum
Verwandelt sich die Winterwelt
In einen weißen Kindheitstraum.
Sobald durch Eiseskälte dann
Das Leben ringsum jäh erstarrt
Was keiner recht ertragen kann
Die Laune der Natur uns narrt.
Dann keimt in uns der tiefe Wunsch
Nach Wärme, Licht und frischem Grün
Doch vorerst ist’s manch heißer Punsch
Der unser Innres lässt erglühn.
Das lange Warten hat ein End
Wenn erstes Grün den Schnee durchbricht
Denn dann klopft an der Lenz behend
Und Sonnenstrahlen spenden Licht.
Der Frühling, zweite Jahreszeit
Verzaubert alles um uns her
Und die Natur ist nun bereit
Zu ihres Lebens Wiederkehr.
Als großer Magier von Format
Fällt ihr schon bald viel Neues ein
Denn wenn des Jahres Mitte naht
Muss laut Kalender Sommer sein.
Die Tage sind unendlich lang
Und Urlaubsspaß ist angesagt
Doch manchem wird gar angst und bang
Wenn sommerliche Hitze plagt.
„Des einen Freud, des andern Leid“
Ist stets der Leitspruch der Natur
Sie handelt frei von Eitelkeit
Zu unser aller Nutzen nur.
An Bäumen und auf Flur und Feld
Wird jetzt die nächste Ernte reif
Von fleiß’ger Hand im Lenz bestellt
Voll Freude ich ein Liedchen pfeif.
Die Tage werden kürzer bald
Und wenn die Sonne sich versteckt
Weit hinter herbstlich-buntem Wald
Hat die Natur sich neu entdeckt
Mit Regen, Blitz und Donnerhall
Doch auch Altweibersommerflair
So zaubern Wind und Blätterfall
Des Herbstes bunte Farben her.
Dies ist der Rhythmus der Magie
Die ewig die Natur uns schenkt
Doch sag ich Euch, vergesst es nie
Dass einer die Geschicke lenkt.

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Stichwörter:
Gedichte, Frühling, Sommer, Herbst, Winter, Jahr, Jahresgedicht, Jahreszeiten, Natur, Reinhard Sichert